Nachhaltige Mobilität:
Beispiele für umweltfreundlichen Verkehr
Nachhaltige Verkehrsmittel zeichnen sich bekannterweise dadurch aus, dass sie entweder wenig oder keine Emissionen ausstoßen. Nachhaltige Mobilitätskonzepte gehen aber noch einen Schritt weiter: Schließlich geht es darum, den Verkehr einer Großstadt oder Metropolregion (neu) zu organisieren, damit der ökologische Fußabdruck auf ein Minimum reduziert wird – und nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als zur Verfügung stehen oder sich wieder regenerieren können.
Hinweis: Das Thema nachhaltige Mobilität umfasst so viele Aspekte, dass wir nicht alle Fragen in einem Artikel behandeln können. Deshalb finden Sie unterhalb der Definition verwandte Themen über nachhaltigen Verkehr und die Mobilität der Zukunft. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen Beispiele für nachhaltige Mobilität vor und besprechen die größten Herausforderungen.
Definition: Was ist nachhaltige Mobilität?
Nachhaltige Mobilität ist ein Konzept, um den Verkehr unter ökologischen Gesichtspunkten umzugestalten. Das Ziel dabei ist, den Verbrauch von Treibstoff sowie den Ausstoß von Emissionen so zu reduzieren, dass das Ökosystem sich regenerieren kann.
Im angloamerikanischen Sprachraum wird daher der Begriff Green Driving synonym verwendet. Schließlich geht es darum, einen nachhaltigen Verkehr zu verwirklichen, der weniger Ressourcen verbraucht, mehr Grünflächen zulässt und somit zum Klimaschutz beiträgt.
Gut zu wissen: Nachhaltige Mobilität ist ein großer Begriff und es gibt viele sinnvolle Definitionen. Im Kern geht es jedoch immer darum, die Kapazitäten einer Infrastruktur nicht zu sprengen. Das betrifft in städtischen Gegenden z. B. den Parkplatzmangel, die vielen Staus sowie Unfälle, die nachhaltige Mobilitätskonzepte deutlich verringern oder gar vermeiden sollen.
Verwandte Themen rund um nachhaltige Mobilität
Unter den Links finden Sie ausführliche Informationen zu folgenden speziellen Themen:
Nachhaltiger Verkehr: Herausforderungen & Chancen
Auch wenn Fahrzeuge im Laufe der Zeit immer sauberer und leiser geworden sind, verursacht der Verkehr noch zu viele Emissionen, um vereinbarte Klimaziele einhalten zu können.
Und auch der Ressourcenverbrauch sowie die Inanspruchnahme von Flächen (vor allem Straßen und Parkräume) haben nach wie vor negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Herausforderungen nachhaltiger Mobilität
Die größte Herausforderung nachhaltiger Mobilität ist es, eine gesunde Balance zwischen dem Ressourcenverbrauch aller Verkehrsteilnehmer und der Regenerationsfähigkeit des Ökosystems zu finden.
Um diese zu finden und zu realisieren, braucht es eine umfassende Strategie, die im Kern folgende vier Herausforderungen meistern muss:
Verkehr reduzieren
oder wenn möglich: vermeiden
Umweltverträgliche Verkehrsträger fördern
z. B. weniger PKW, mehr Bahn
Energieeffizienz steigern
z. B. auch alternative Kraftstoffe & neue Technologien
Postfossile Kraftstoffe und grünen Strom nutzen
Elektromobilität, Wasserstoff
Ziele und Chancen nachhaltiger Mobilität
Konkret sollten nachhaltige Mobilitätskonzepte u. a. folgende Ziele fördern:
● Staus reduzieren
● Unfallzahlen verringern
● Individualverkehr begrenzen
● Wartezeiten an Ampeln verkürzen
● Grüne Wellen ermöglichen
● CO₂ & Feinstaub reduzieren
● Stop-and-Go-Verkehr vermeiden
● Parkplatzsuche erleichtern
● ÖPNV-Angebote attraktiver machen
● Logistische Fahrten effektiver machen
● Lärm- & Geräuschpegel senken
● Mehr grüne Zonen ermöglichen
Konzepte & Beispiele für nachhaltige Mobilität
Um die oben genannten (und andere) Ziele zu erreichen, werden bereits viele Konzepte diskutiert, die eine nachhaltige Mobilität ermöglichen. Die 7 wichtigsten Konzepte und Beispiele für mehr nachhaltigen Verkehr stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor.
# 1 Verringerung des Verkehrsaufkommens (Road Diet)
Das größte Ziel nachhaltiger Mobilität muss die Verringerung des Verkehrsaufkommens sein, was verknüpft ist mit einem starken Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsmittel (z. B. dem ÖPNV).
Wenn man die Bewohner einer Stadt vermehrt dazu bewegen will, auf den PKW zu verzichten, gibt es mehrere Stellschrauben, an denen man drehen kann, so z. B. folgende:
- Finanzielle Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel
- Ausbau des Netzes von Bus, Bahn und Co.
- Geringe Ticketpreise und günstige Jahreskarten für den ÖPNV
- Vernetzung der Infrastruktur (z. B. für Staureduktion, Grüne Wellen, etc.)
- Förderung von Telearbeit / Homeoffice (damit weniger ins Büro gefahren wird)
- Vermehrter Umstieg auf regionale Produkte (um die Transportwege zu verkürzen)
- u. v. m.
Gut zu wissen: Automatische Systeme bzw. eine Vernetzung der Infrastruktur können die Wartezeiten an Ampeln um bis zu 40 % reduzieren und den Verkehrsfluss um bis zu 60 % steigern. Außerdem verringern sie nachweislich Staus und reduzieren Unfälle um bis zu 80 %. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch gut für die Umwelt.
# 2 Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel
Ein innerstädtisches Autoverbot ist unrealistisch: Studien zeigen, dass es dafür kaum politische Mehrheiten gibt. Was aber zu einer Veränderung führen kann, ist eine Verringerung von Straßen und Parkflächen für private Autos.
Im Gegenzug muss es dann aber mehr Fahrbahnen und Parkplätze für öffentliche Verkehrsmittel und Sharing-Angebote geben. Die wichtigsten Gründe dafür lauten:
- Das private Auto hat eine zu schlechte Ökobilanz.
- Innerhalb der Europäischen Union ist der Verkehr (insgesamt) für circa 30 % aller CO₂-Emissionen verantwortlich.
- 60 % davon entfallen allein auf den Autoverkehr (PKW).
Deshalb gilt es in Zukunft, alternative, CO₂-arme Kraftstoffe (noch) mehr zu fördern – egal ob Elektromobilität oder Wasserstoff. Doch auch Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr sind unbedingt notwendig, um drei entscheidende Entwicklungen voranzutreiben:
- Mehr Fahrgäste von A nach B transportieren.
- Weniger Emissionen ausstoßen.
- Die Attraktivität des PKW schmälern (vor allem innerhalb von städtischen Gebieten).
Gut zu wissen: Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2018 erreichen zu können, wird es in Zukunft nötig sein, klassische Verbrennungsmotoren sukzessive durch alternative Antriebe und CO²-neutrale Kraftstoffe zu ersetzen. Zusätzlich braucht es mehr günstige Alternativen zum PKW, die von den Bewohnern einer Stadt gerne und oft genutzt werden.
# 3 Förderung der Mikromobilität & des Fahrradverkehrs
Wer seine Stadtbewohner dazu bewegen möchte, vom privaten PKW auf den ÖPNV umzusteigen, muss aber zunächst die (oft großen) Lücken in der Verkehrsinfrastruktur schließen (Stichwort: Last-Mile-Problem). Denn die Frage der letzten Meile ist entscheidend, um Menschen nachhaltig zu motivieren, den PKW weniger (oder gar nicht mehr) zu nutzen.
Für viele Menschen, die nicht in Laufnähe des ÖPNV leben oder arbeiten, braucht es daher unbedingt einen stärkeren Ausbau der Mikromobilität. Soll heißen:
- Mehr Kleinfahrzeuge, um von der Haustüre zu den Öffis zu gelangen (letzte Meile)
- Mehr E-Bikes, E-Roller, kleine Elektroautos (für max. 2 Personen) usw.
- Und natürlich mehr und bessere Fahrradwege (Stichwort: Road Marking Systems)
Gut zu wissen: Ein klug organisiertes Zusammenspiel von fahrradfreundlichen Infrastrukturen, alternativen Fortbewegungsmitteln wie E-Bikes, E-Roller und alternativen Antrieben sorgt schlussendlich auch dafür, dass die Städte leiser werden und sich die Qualität der Luft verbessert.
# 4 Mehr Carsharing, Leihangebote & Flatrate-Modelle
Carsharing-Autos haben dem PKW vor allem eines voraus und können den Umstieg daher attraktiv erscheinen lassen: Sie müssen nicht in den Innenstädten parken, wo der Parkraum knapp ist und die Suche nach einem Parkplatz viele Nerven kosten kann.
Noch ist der Marktanteil zwar relativ gering, aber er birgt großes Potenzial:
- Wenn Stadtbewohner Carsharing-Angebote jederzeit effektiv nutzen können – flexibel und zu möglichst günstigen Preisen – wird es viel einfacher, den PKW stehenzulassen.
- Die Zukunft wird zeigen, inwiefern Flatrate-Modelle dazu beitragen werden, den Umstieg noch bequemer zu machen. (z. B. Preis X für Y Fahrten im Monat)
- Preisstruktur, Angebot sowie eine schnelle und einfache Buchung (z. B. via App) werden die wichtigsten Stellschrauben sein, um Carsharing maximal attraktiv zu machen.
Gut zu wissen: Ein Carsharing-Auto kann laut Studien zwischen 8 und 20 PKW ersetzen. Und sobald sie autonom fahren, können Sie sich selbst einen Parkplatz suchen – irgendwo am Stadtrand oder dort, wo Platz ist. Eine zukünftige Vision, die den PKW entbehrlicher machen wird
# 5 Förderung des Autonomen Fahrens
Autonome Fahrzeuge werden die Zukunft urbaner Mobilität prägen, aber die Technologie wird noch Zeit brauchen, um sich zu behaupten.
Doch die Vorteile liegen heute schon auf der Hand:
- Die Gesamtzahl der Fahrzeuge würde sich enorm verringern: “Nutzen statt Besitzen”.
- Parken können autonome Fahrzeuge außerhalb der Stadt.
- Autonome Fahrzeuge bieten “mehr Sicherheit”: menschliches Fehlverhalten ist für über 90 % aller Autounfälle verantwortlich.
Gut zu wissen: Dass das autonome Fahren kommen wird, bezweifelt im Grunde niemand. Über den Zeitpunkt und die Schritte, die notwendig sind, damit die Technologie sich behaupten kann, darüber herrscht noch viel Uneinigkeit.
# 6 Ausbau der Elektromobilität & alternativer Antriebe
Auf lange Sicht gehört die Zukunft den erneuerbaren Energien und wir befinden uns gerade in einer Übergangszeit vom “fossilen zum postfossilen Zeitalter”.
Die Art und Weise, wie wir unsere Verkehrssysteme betreiben, muss – angesichts der schlechten Ökobilanz – verändert werden, alleine um eine bessere Luftqualität, weniger Lärmpegel und natürlich weniger Emissionen gewährleisten zu können.
Eine der vielversprechendsten Lösungen für diese Herausforderung ist der Ausbau von Elektromobilität und alternativer Kraftstoffe, denn nur CO₂-arme Kraftstoffe werden es ermöglichen, die CO₂-Emissionsgrenzen und andere Klimaziele einzuhalten.
Gut zu wissen: Ob in Zukunft nachhaltige Mobilitätskonzepte den Schwerpunkt auf Elektromobilität, Wasserstoff, Solartechnik oder hybride Antriebe setzen, ist einerseits noch unklar, andererseits werden Länder mit verschiedenen (geografischen) Voraussetzungen schlussendlich unterschiedliche Technologien fördern und ausbauen.
# 7 Verlagerung der Logistik auf die Schiene
Last but not least: Nicht nur der Individualverkehr muss reduziert werden, um den Verkehr in Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Auch in der Logistik müssen sich gewisse Veränderungen einstellen.
Eine starke Förderung des Schienenverkehrs wäre ein erster, Schritt, der enorme Vorteile hätte:
- der Großteil der Züge fährt elektrisch (oft sogar schon mit grünem Strom).
- weniger LKW bedeuten auch weniger CO₂ in der Luft.
- und wenn mehr Züge statt LKW durchs Land rollen, ist auch mehr Platz auf den Straßen.
Gut zu wissen: Auch der Einsatz von intelligenten Flottenmanagement-Systemen, auch „Telematiksysteme“ genannt, verbessert die Ökobilanz in der Logistik. Denn diese digitalen Systeme erleichtern LKW-Fahrern das Auffinden von Frachtgut, verringern Leerfahrten und Umwege und sorgen so für eine effizientere Logistik.
Nachhaltige Mobilität: Ergänzenden Themen
Fazit: Nachhaltige Mobilität
Wie die vielen Beispiele und Konzepte zeigen: Nachhaltige Mobilität ist nicht mit der Umsetzung einer einzelnen Maßnahme einfach abgehakt, sondern es braucht einen Mix von Maßnahmen.
Abschließend wollen wir daher noch ein paar wichtige Kerngedanken festhalten:
- Den Verkehr komplett emissionsfrei zu organisieren, ist unmöglich.
- Fahrzeuge und Antriebstechnik dürfen nicht allein im Fokus stehen.
- Wirtschaftliche Anreize für Verhaltensänderungen sind genauso essenziell.
- Erfolgreiche, nachhaltige Konzepte bedürfen der Akzeptanz der Bevölkerung.
- Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für Teilhabe in unserer Gesellschaft.
- Nachhaltige Mobilität ist erst dann zu 100 % erreicht, wenn die dafür nötigen Ressourcen erneuerbar sind und das Ökosystem sich regenerieren kann.
Last but not least: Nachhaltige Mobilität ist im Idealfall umweltfreundlich, sozial gerecht, bezahlbar, wirtschaftlich, effizient und sicher. Umweltfreundlichkeit und Qualität stehen bei allen Lösungen von SWARCO im Vordergrund. Die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks im Verkehrswesen ist Teil unserer Mission.
FAQs – Häufige Kundenfragen kurz erklärt
Im angloamerikanischen Sprachraum bezeichnet man nachhaltige Mobilität als Green Driving. Streng genommen definiert der Begriff damit ein Verkehrskonzept, bei dem nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als zur Verfügung stehen – und keinesfalls mehr Emissionen ausgestoßen werden, als unser Ökosystem verkraften kann.
Nachhaltiger Verkehr funktioniert auf zwei Ebenen: 1. Braucht es emissionsarme Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. 2. Ist eine Verhaltensänderung notwendig, dahingehend, dass Menschen den PKW immer weniger nutzen und vermehrt auf Sharing-Angebote und öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Die Idee hinter MaaS besteht darin, den Verbraucher in den Mittelpunkt zu stellen und ihm jederzeit das Verkehrsmittel bereitzustellen, dass er gerade braucht – egal ob Auto, Fahrrad, Roller usw. Deshalb wird Maas den Individualverkehr (PKW-Besitz) und Emissionen auf ein Minimum reduzieren und so einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Verkehr leisten.
Es gibt viele gute Argumente, warum wir in Zukunft den Verkehr anders organisieren sollten. Die wichtigsten Argumente für nachhaltige Mobilität lauten:
1. Weniger Treibhausgase = Mehr Klimaschutz
2. Weniger Luftverschmutzung durch geringere Emissionen
3. Weniger Lärm durch leisere Antriebstechnologien
4. Mehr Lebensqualität in Städten durch mehr Grünflächen und eine bessere Luft.
5. Mehr geschützte Naturräume, weil der Bedarf an Straßen und Parkplätzen sinkt.
E-Autos stoßen beim Fahren zwar keine direkten, wohl aber indirekte CO²-Emissionen aus. Noch verursacht die Herstellung von Batterien eine ungünstige CO²-Bilanz. Doch es steht außer Frage, dass die Bilanz der Elektromobilität heute schon besser ist, als die von Verbrennern – und das obwohl der Strom noch nicht aus erneuerbaren Quellen kommt.
Mobilität nachhaltiger zu gestalten, heißt, Mobilität für alle zugänglich zu machen. Schließlich ist sie Voraussetzung für soziale Teilhabe. Fahrzeuge und Antriebstechniken dürfen deshalb nicht allein im Fokus stehen. Genauso wichtig sind Verhaltensänderungen in der Bevölkerung sowie politische Anstrengungen, sodass die “Neue Mobilität”für alle nutzbar und bezahlbar ist.
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