Urbane Mobilität: Was bringt die Zukunft?
Urbane Mobilität wird zunehmend zur Dienstleistung. Vor allem in Städten spielen flexible Angebote, verschiedene Verkehrsmittel von A nach B zu kombinieren, eine immer größere Rolle. Denn gerade in Metropolen nehmen Staus seit Jahren zu und der Parkraum wird immer knapper. Die Lösung lautet multimodale Mobilität und das heißt: durch eine hohe Verfügbarkeit alternativer Verkehrsmittel steigt die Bereitschaft für Sharing-Dienste oder On-Demand-Angebote und die Nutzung des PKW wird unattraktiver. Eine Entwicklung, die auch aus ökologischen Gesichtspunkten zu begrüßen ist.
Urbane Mobilität der Zukunft: Lösungen
Der Schlüssel zur Lösung liegt in der multimodalen Mobilität, also in der flexiblen Nutzung und Kombination von verschiedenen Verkehrsmitteln. Die vier wichtigsten Lösungen, die die Zukunft städtischer Mobilität prägen werden, sind folgende:
Herausforderungen städtischer Mobilität
Die urbane Mobilität der Zukunft wird nachhaltig bzw. muss nachhaltiger werden. Darin besteht wenig Zweifel, wenn man sich die verkehrspolitischen Herausforderungen genauer anschaut, gegen die die meisten Städte und Metropolen weltweit ankämpfen:
- zunehmende Staus
- steigende Unfallzahlen
- zu viel Individualverkehr
- zu lange Wartezeiten an Ampeln
- zu wenige Parkplätze
- zu viel CO₂ & zu viel Feinstaub
- hoher Lärm- & Geräuschpegel
- zunehmend schlechte Luft
- steigenden Gesundheitsprobleme
- ineffiziente Logistik
- unnötige Fahrten zur Parkplatzsuche
- zu unattraktive ÖPNV-Angebote
Gut zu wissen: Die größte Herausforderung besteht jedoch darin, dass es keine Patentrezepte gibt, die für alle Städte taugen, da geografische Besonderheiten bei der Verkehrsplanung eine große Rolle spielen. In Rom oder Barcelona ist die Nutzung von Rollern klimatisch bedingt attraktiver als in norddeutschen Städten. Flache Städte wie Amsterdam sind als Fahrradstadt prädestiniert, was man vom hügeligen Stuttgart z. B. nicht behaupten kann.
7 konkrete Trends für die urbane Mobilität der Zukunft
Um dieses Herausforderungen zu begegnen, werden viele Technologien und Trends diskutiert, die eine nachhaltigere urbane Mobilität ermöglichen (sollen). Die größten 7 Trends, die die städtische Mobilität in Zukunft prägen werden, stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor.
#1 Trend: Weniger private Autos
Die wichtigsten Argumente, warum es in Städten weniger private Autos braucht, lauten:
- Bis zu 40 Prozent des Verkehrs in Städten entfällt auf die Suche nach einem Parkplatz.
- Ein Carsharing-Auto kann laut Studien zwischen 8 und 20 PKW ersetzen.
- Wenn weniger Parkraum benötigt wird, können mehr Grünflächen entstehen.
- Weniger Autos auf den Straßen bedeuten mehr Platz für Fußgänger und Fahrradfahrer.
Gut zu wissen: Die größte Herausforderung wird darin bestehen, neue (wie alte) Transportmittel maximal attraktiv und universell verfügbar zu machen, sodass Verkehrsteilnehmer mindestens so flexibel und so schnell unterwegs sein können wie derzeit mit dem PKW.
#2 Trend: Alternative Kraftstoffe
Egal ob die städtische Mobilität der Zukunft auf Elektromobilität, Wasserstoff, Solartechnik oder hybride Antriebe setzt: Experten sind sich (weitgehend) einig, dass wir uns in einer Übergangszeit vom “fossilen zum postfossilen Zeitalter” befinden. Das hat gute Gründe:
- Alle Verbrennungsmotoren zusammen verursachen circa 30 % aller CO₂-Emissionen innerhalb der EU.
- 60 % dieser Emissionen entfallen allein auf den privaten Autoverkehr.
- CO₂-arme Kraftstoffe werden also einen Beitrag leisten, um CO₂-Emissionsgrenzen und andere Klimaziele einzuhalten.
- Schließlich tragen Elektromotoren und hybride Antriebe zu einer besseren Luftqualität bei.
#3 Trend: Autonomes Fahren
Autonom fahrende Fahrzeuge werden die urbane Mobilität der Zukunft sicherlich prägen, aber die Technologie wird sich nicht von heute auf morgen behaupten. Vielmehr verläuft der Weg hin zum autonomen Fahren in mehreren Schritten:
- Schritt: assistiertes Fahren (z. B. Park- oder Spurassistenten)
- Schritt: teilautomatisiertes Fahren (Hand bleibt am Lenker)
- Schritt: hochautomatisiertes Fahren (Freihandfahren eingeschränkt möglich)
- Schritt: autonomes Fahren (Fahrzeug fährt selbstständig)
Gut zu wissen: Die größten Vorteile, die autonome Fahrzeuge mit sich bringen werden, lauten wie folgt: weniger Parkräume, mehr Grünflächen, geringere Emissionen, eine gesteigerte Effizienz und vor allem mehr Sicherheit: Circa 90 % aller Autounfälle sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen.
#4 Trend: Vernetzte Fahrzeuge
Die Schritte hin zum autonomen Fahren sind eng verwoben mit der Vernetzung zwischen den Fahrzeugen (z. B. Car-to-Car-Kommunikation). Dazu zwei Bespiele:
- Autos bzw. Autokolonnen, die zeitgleich abbremsen und beschleunigen, erhöhen den Verkehrsfluss.
- Vorausfahrende Fahrzeuge können andere Verkehrsteilnehmer in Echtzeit warnen – z. B. vor Hindernissen, Glatteis, Baustellen etc. und so das Unfallrisiko minimieren
Gut zu wissen: Weniger Staus, weniger Unfälle, kaum Stop-and-Go-Verkehr und mehr Verkehrsfluss – das sind die großen Vorteile, die vernetzte Fahrzeuge in Zukunft mit sich bringen.
#5 Trend: Vernetzte Verkehrssysteme
Zusätzlich wird in Zukunft auch die Vernetzung zwischen Fahrzeugen und Verkehrssystemen eine wichtige Rolle spielen, die sogenannte Car-to-X-Kommunikation. Was sind die Vorteile, wenn z. B. Ampeln und andere Verkehrsleitsysteme mit den Fahrzeugen einer Stadt vernetzt sind?
- Ampeln, die auf Echtzeitdaten reagieren, können nachweislich die Wartezeiten um bis zu 40 % reduzieren und den Verkehrsfluss um bis zu 60 % steigern.
- Automatische Systeme können die Einhaltung der Verkehrsregeln (Geschwindigkeiten, Abstände usw.) wesentlich effizienter überwachen und somit zu mehr Sicherheit im städtischen Straßenverkehr beitragen.
#6 Trend: Mobilität on demand
Wer auf das Verkehrsmittel seiner Wahl – z. B. Leihauto, E-Roller, E-Bike, etc. – zu jeder Zeit zugreifen kann, dem wird es leichter fallen, öfter oder sogar dauerhaft auf den PKW zu verzichten. Der Schlüssel zum Erfolg lautet: Mobility on demand.
Idealerweise funktioniert dieses Konzept so:
- Sind alle zugänglichen Verkehrsmittel zentral verknüpft und über eine App abrufbar, kann man einfach das Fahrzeug buchen, mit dem man am schnellsten von A nach B kommt.
- Durch zentrale Apps am Smartphone wird es für Verkehrsteilnehmer auch möglich, Verkehrsmittel sinnvoll zu teilen (Stichwort: Shared Mobility).
#7 Trend: Shared Mobility
Viele Stadtbewohner nutzen bereits heute Mobilitätsangebote wie Carsharing oder Ridehailing. Letzteres meint das Buchen von Fahrten auf Abruf, z. B. via Uber. Noch ist der Marktanteil des Mitfahrmarkts relativ gering, aber er birgt in Zukunft noch großes Potenzial.
- Solange Fahrer private Fahrzeuge steuern, ist die Wirtschaftlichkeit beim Ridehailing eher gering.
- Sobald solche Fahrdienste jedoch von autonom agierenden Fahrzeugen angeboten werden, wird das die Fahrtkosten pro Kilometer erheblich reduzieren und damit viele weitere Kunden anlocken.
- Und noch etwas haben Carsharing- oder Ridehailing-Autos dem PKW voraus: Sie müssen nicht in den Innenstädten parken, sondern können dort, wo wirklich Platz ist, z. B. in zentralen Parkhäusern, untergebracht werden.
Fazit: Urbane Mobilität der Zukunft
Bereits im Jahr 2025 wächst die Weltbevölkerung auf mehr als 8 Milliarden Menschen an. Davon leben immer mehr Menschen in Städten. Dieser Entwicklung zum Trotz muss die urbane Mobilität in Zukunft den Klimawandel, Raum- und Ressourcenknappheit unter einen Hut bringen.
Eine der größten Unternehmensberatungen Deutschlands definiert diesbezüglich vier große Trends, die die Zukunft der urbanen Mobilität maßgeblich prägen:
- .Autonomes Fahren
- Konnektivität
- Elektrifizierung
- Shared Mobility
Daher werden die Verfügbarkeit und der Austausch von (Verkehrs-) Daten eine Schlüsselrolle dabei spielen, um den privaten Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren und den Einwohnern trotzdem ein Maximum an Verfügbarkeit und Flexibilität zu garantieren.
Last but not least: Städtische Mobilität wird immer mehr zur Dienstleistung, die die individuellen Bedürfnisse der Stadtbewohner in den Vordergrund stellt. Je nach Stadt bzw. Wohnort stehen in Zukunft verschiedene alternative Verkehrsmittel zur Verfügung. Immer einsatzbereit, sicher, umweltschonend und effizient.
FAQs – Häufige Kundenfragen kurz erklärt
Urbane Mobilität bezieht sich auf zukünftige Szenarien, wie der Verkehr in Städten effizienter und nachhaltiger organisiert werden kann. Eine große Rolle spielt dabei die flexible Nutzung und Kombination von verschiedenen Verkehrsmitteln, um den Individualverkehr zu reduzieren.
Gut zu wissen: Neue Verkehrskonzepte und alternative Verkehrsmittel sollten idealerweise immer zu den topografischen Gegebenheiten einer Stadt passen. Denn nur so können tiefgreifende Transformationsprozesse auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen.
Die Zukunft der urbanen Mobilität wird hauptsächlich geprägt sein von vier großen Trends, die bereits in den Startlöchern stehen:
- Autonomes Fahren
- Konnektivität
- Elektrifizierung
- Shared Mobility
Die hauptsächlichen Ziele urbaner Mobilität lassen sich in etwa so auf einen Nenner bringen:
- Effizienz im Verkehrsfluss: z. B. durch mehr Verkehrsdaten und bessere Vernetzung
- Größere Sicherheit: z. B. durch autonome Fahrzeuge und automatische Frühwarnsysteme
- Mehr Umweltschutz: z. B. durch Senkung der Emissionen und alternative Kraftstoffe
Klein, leise, elektrisch? Autos, die von selbst fahren? Als Hybride? Vieles ist Spekulation. Fest stehen zwei Dinge: 1. Als individuelle Fortbewegungsmittel werden Autos nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden. 2. Verbrennungsmotoren werden in Zukunft weniger produziert.