Intelligente Transportsysteme (ITS) – Was ist das?
ITS steht für „Intelligent Transport Systems“ (deutsch: Intelligente Verkehrssysteme – IVS). Darunter fallen Systeme, die durch innovative Technologien unsere Art, uns fortzubewegen, revolutionieren. So wird durch den Einsatz von fortschrittlicher Technologie und Datenanalyse die Sicherheit verbessert und der Verkehr insgesamt effizienter gestaltet. Diese innovativen Systeme haben das Potenzial, Staus zu reduzieren, Emissionen zu verringern und die Mobilität für jeden zu verbessern.
Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wichtige zu intelligenten Verkehrssystemen – z. B. die genaue Definition und welche Arten von intelligenten Verkehrssystemen es gibt.
Intelligente Verkehrssysteme: Definition
Laut IVS-Gesetz sind „Intelligente Verkehrssysteme“ im Sinne des Gesetzes [...] Systeme, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien im Straßenverkehr und an Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern eingesetzt werden.
Intelligente Transportsysteme sollen also mit Hilfe technischer Mittel den Informationsaustausch zwischen Verkehrsteilnehmern und Infrastruktur unterstützen. IVS werden nicht nur im Straßenverkehr angewendet, sondern auch im Schienen-, Schiffs- oder Luftverkehr. Beispiele dafür sind z. B.:
- Fahrzeugassistenz und Verkehrsleitsysteme
- Apps, die Reisende über alternative Transportmöglichkeiten informieren
- Das eCall-System, das bei einem Unfall automatisch Notrufdienste benachrichtigt und bereits in 12 Millionen Autos installiert ist
Solche interoperablen Systeme erleichtern es, Verkehr und Mobilität effizienter zu gestalten und vernetztes Fahren zu realisieren. So können auch Verkehrsbetreiber ihre Erkenntnisse mit den Behörden teilen und helfen damit, das Mobilitätsmanagement zu optimieren.
Intelligente Verkehrssysteme: Beispiele
Nicht nur Apps und eingebaute eCall-Systeme erleichtern den Verkehrsalltag. Im Folgenden stellen wir wichtige IVS vor, die positive Entwicklungen im Verkehr ermöglichen sollen:
Grüne-Welle-Verkehr
Grüne-Welle-Systeme dienen in erster Linie dazu, Start-Stopp-Vorgänge zu minimieren, um Emissionen zu verringern. Bei einer grünen Welle werden deshalb mehrere benachbarte Ampeln eines Straßenzuges so geschaltet, dass Fahrzeuge bei Einhaltung einer bestimmten Geschwindigkeit auf mehrere grüne Ampeln treffen und ungehindert passieren können.
So wird es möglich, eine innerstädtische Hauptstraße bei einem bestimmten Tempo zügig und ohne Wartezeit zu durchqueren. Allerdings läuft dieses System nicht immer reibungslos: Ändern sich die größten Verkehrsströme innerhalb eines Tages, muss die Koordinierung neu abgestimmt werden. Zudem können sich zwei grüne Wellen kreuzen oder Beeinträchtigungen durch Kleinstörungen wie Abbieger, ausparkende Fahrzeuge oder Rückstau auftreten.
Weigh-in-Motion-Systeme
Weigh-in-Motion kann übersetzt werden mit “Abwiegen in Bewegung”. Das bedeutet, dass WIS-Anlagen in der Lage sind, die Achslast von Fahrzeugen zu erfassen, während sie bei beliebiger Geschwindigkeit darüberfahren. Mit WIM-Systemen können folgende Faktoren statistisch ausgewertet werden:
- Gesamtgewicht
- Achslasten
- Achsabstände
- Fahrzeugkategorie
- Geschwindigkeit
- Fahrzeuglänge
- Zeitlücken
So können beispielsweise überladene Fahrzeuge auf mehreren Fahrspuren gleichzeitig erfasst und Verstöße geahndet werden. Die Statistiken können darüber hinaus in Systemarchitekturen integriert und für effiziente Lösungsansätze genutzt werden.
Lidar-Sensoren
Lidar steht für “Light Detection and Ranging” und dient der Erstellung von hochauflösenden 3D-Informationen. Diese erfolgen wie bei einem Radar in Echtzeit, allerdings erfassen die LIDAR-Sensoren ihre Umwelt ausschließlich durch Licht- und Fotosensoren.
Durch die Informationen, die durch das Laserlicht gesammelt werden, ist das Lidar-System in der Lage, eine detaillierte 3D-Karte der Umgebung zu erstellen.
Die Systeme kommen zudem bei der Vermessung von Gebäuden zum Einsatz, oder auch in der Technik, die für autonomes Fahren essentiell ist (z. B. Echtzeit-Wahrnehmung oder Kartierung der Umgebung).
Intelligente Kreuzung
Lidar-Sensoren kommen in Kombination mit Kameras und Radar auch bei intelligenten Kreuzungen zum Einsatz. Die technischen Hilfsmittel erstellen dabei ein 3D-Umfeldmodell und erfassen die Bewegungen aller Verkehrsteilnehmer.
Diese Daten werden aufbereitet und an alle Fahrzeuge vermittelt, die sich der Kreuzung nähern. So können sich die Fahrzeuge sicher über den Verkehrsknotenpunkt bewegen und Unfälle werden vermieden.
Vorteile mit intelligenten Verkehrssystemen
Intelligente Verkehrssysteme mögen zwar noch nicht vollständig ausgereift sein, zeigen aber bereits, welch großes Verbesserungspotenzial diese bieten. Einige werden hier kurz vorgestellt:
Verbesserte Verkehrseffizienz
Intelligente Verkehrssysteme tragen dazu bei, den Verkehr effizienter zu gestalten, wodurch öffentliche Verkehrsmittel pünktlicher sind und damit Arbeitswege komfortabler werden. Auch logistische Prozesse verlaufen im Optimalfall verlässlich und ohne Zwischenfälle.
Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsproblemen
Über IVS werden Fahrzeuge reibungsloser durch den Verkehr manövriert, wodurch Start-Stopp-Vorgänge minimiert werden. So werden Verkehrsbelastung und CO2-Emissionen verringert.
Gut zu wissen: Wir bei SWARCO glauben, dass die flächendeckende Einführung von alternativen Antrieben notwendig ist, um vereinbarte Klimaziele überhaupt erreichen zu können.
Sicherheit
Bei optimaler Funktion aller technischen Hilfsmittel werden alle Vorgänge im Verkehr erfasst und Fahrzeuge rechtzeitig gewarnt. So können Unfälle vermieden werden.
Innovation durch Vernetzung
Die Vernetzung von Fahrzeugen mit ihrer Umgebung und der gesamten Infrastruktur (z. B. schafft neue Möglichkeiten. So sind in Zukunft möglich:
- Car2x-Kommunikation
- Vehicle-to-Everything (V2x)
- Vehicle-to-Vehicle (V2V)
- Vehicle to Infrastructure (V2I)
- Vehicle to Network (V2N)
- Vehicle to Pedestrian (V2P)
- Vehicle to Home (V2H)
Gut zu wissen: Bei höheren Geschwindigkeiten und in komplexen Verkehrssituationen kommen Systeme, die auf Radar, Lidar und Kamera basieren, an ihre Grenzen. Hier besteht also noch Verbesserungspotenzial.
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Fazit: Intelligente Verkehrssysteme im Fokus
Intelligente Verkehrssysteme revolutionieren den Straßenverkehr durch fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz, Sensorik und Vernetzung. Sie verbessern die Verkehrsflusssteuerung, erhöhen die Sicherheit und reduzieren Staus und Emissionen. Die Zukunft des Verkehrs liegt in intelligenten Systemen, die eine effiziente und nachhaltige Mobilität ermöglichen.
Last but not least: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass intelligente Transportsysteme viele Vorteile bieten und auf positive Entwicklungen im Straßenverkehr hoffen lassen. Es bestehen aktuell noch viele technische, ethische und soziale Herausforderungen, bis IVS flächendeckend eingesetzt werden kann und autonomes Fahren nicht mehr die Zukunft, sondern die Gegenwart ist.
FAQs
Häufige Kundenfragen kurz erklärt
Intelligente Transportsysteme ermöglichen mithilfe technischer Mittel den Informationsaustausch zwischen autonomen Fahrzeugen, Verkehrsteilnehmern und der Infrastruktur. So können Verkehrswege sicherer gestaltet und Unfälle reduziert werden.
Durch intelligente Verkehrssysteme kann der Verkehr reibungsloser verlaufen und der CO2-Ausstoß wird verringert. Über die Kommunikation mit autonomen Fahrzeugen kann also die Umwelt geschont werden.
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