Grüne Welle im Verkehr:
Herausforderungen
Die "Grüne Welle" im Verkehr ist ein Konzept, das den Verkehrsfluss auf Straßen optimieren und den Fahrzeugen ein kontinuierliches Durchfahren von mehreren aufeinanderfolgenden Ampeln ermöglichen soll. Im Endeffekt würde das nicht nur weniger gestresste Autofahrer bedeuten, sondern auch verlässliche Transporte, pünktliche Busse, einen geringeren Lärmpegel und weniger Schadstoffe.
Auf dieser Seite erfahren Sie alles über die Funktion der Grünen Welle und die Hindernisse, die der Etablierung des Konzepts noch im Wege stehen.
Grüne Welle: Definition
Eine Grüne Welle im Verkehr wird dann erzeugt, wenn mehrere hintereinander folgende Ampeln so aufeinander abgestimmt sind, dass die Fahrzeuge bei einer bestimmten Geschwindigkeit ungehindert die Kreuzungen durchqueren können.
Grüne-Welle-Systeme sind vor allem dazu da, Stop-&-Go-Vorgänge zu minimieren, denn diese verursachen mehr CO2-Emissionen als nötig. Bei einer Grünen Welle werden deshalb mehrere benachbarte Ampeln einer Straße so geschaltet, dass Fahrzeuge ungehindert passieren können.
So funktioniert die Grüne Welle
Das Erfolgsrezept der Grünen Welle ist ein einheitlicher Ampeltakt. In den meisten Städten läuft dieser im 90-Sekunden-Takt. Um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten, müssen dabei alle Verkehrsteilnehmer (z. B. Fußgänger, Autos, Fahrräder, Straßenbahnen) berücksichtigt werden, d. h., dass innerhalb dieses Zeitraumes jeder einmal eine grüne Phase zugeteilt bekommen muss.
Allerdings funktioniert die Grüne Welle nur dann, wenn sich viele Fahrzeuge gruppieren und einheitlich unterwegs sind. Nur so gelangt diese Gruppe von Autos ohne Rot durch die Stadt. Da es viele Störfaktoren gibt und die Reaktionszeiten vieler Fahrer eher langsam sind, profitieren nur die ersten Fahrzeuge eines Pulks vom Vorteil der Grünen Welle.
Im Fokus sollen aber nicht nur Automobile, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer wie Fahrräder stehen. Hier gibt es alternative Ideen wie einen grünen Ampel-Pfeil für abbiegende Radfahrer. Damit Verkehrssysteme aber reibungslos funktionieren können, müssen in Zukunft alle Ampeln bzw. sogar alle Verkehrsteilnehmer digital vernetzt sein und miteinander kommunizieren.
Die reibungslose Kommunikation ist auch die Herausforderung intelligenter Verkehrssysteme, die autonomes Fahren ermöglichen sollen. Weitere intelligente Verkehrssysteme sind ...
- Lidar-Systeme,
- Weigh-in-Motion
- und intelligente Kreuzungen.
Gut zu wissen: Es gibt auch andere Lösungsmodelle: Z. B. solche bei denen Radfahrer während der Fahrt grüne Ampeln anfordern können. Auch Busse können Ampeln anfunken, um freie Fahrt zu bekommen.
Mehr erfahren: Intelligente Verkehrssysteme
Darum ist die Grüne Welle im Verkehr schwer zu etablieren
Um eine ideale Grüne Welle für den Verkehr in beiden Fahrtrichtungen zu ermöglichen, müssten bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h müssten die Kreuzungen mit Ampeln beispielsweise genau 625 m weit auseinanderliegen. Nur so kann eine wirklich optimale Grüne Welle koordiniert werden.
Zudem sind Automobile nicht die einzigen Teilnehmer im Straßenverkehr. Und dadurch kann das mühevoll konzipierte System schnell unterbrochen und durcheinander gebracht werden. Folgende Faktoren können ausschlaggebend dafür sein, dass die Grüne Welle nicht reibungslos funktioniert:
Im innerstädtischen Verkehr müssen Fußgänger, Radfahrer, öffentliche Verkehrsmittel u. v. m. berücksichtigt werden. Berücksichtigt die Grüne Welle nur Autofahrer, leiden andere Verkehrsteilnehmer darunter.
Zwei Grüne Wellen können sich kreuzen.
Verkehrsströme können sich im Verlauf des Tages ändern. Manche Strecken lassen sich vormittags beispielsweise stadteinwärts besser leiten als stadtauswärts. Das kann sich später allerdings ändern.
Es gibt viele Gründe, warum Verkehr stocken kann. Darunter unterschiedliche Geschwindigkeiten, einparkende Fahrzeuge, Rückstau, öffentliche Verkehrsmittel, die in Haltestellen einfahren oder Fahrzeuge mit Tempolimit 30. Auch Fahrzeuge, die aus einer Nebenstraße in eine laufende Grüne Welle einbiegen, unterbrechen den Fluss.
Manchen Verkehrsteilnehmern muss Vorrang gewährt werden, was den Verkehrsfluss unterbricht.
Eine Grüne Welle ist oft nur für eine Straße bzw. in eine Richtung umsetzbar bzw. dann, wenn alle Ampeln in gleichmäßigem Abstand zueinander platziert sind. Da innerstädtische Straßen natürlich nicht von Anfang an zu diesem Zweck gebaut wurden, sondern nach und nach historisch gewachsen sind, sind die Abstände unregelmäßig.
Es gibt Faktoren, die den Verkehr überlasten: z. B. Veranstaltungen wie Märkte oder ein gerade beendetes Konzert.
Autofahrer, die sich nicht an die zulässige Geschwindigkeit halten, blockieren das System.
Ampelsysteme müssen auch auf Schwankungen im Verkehr angepasst werden - z. B. durch Änderungen im Wetter, Baustellen und daraus resultierende Umleitungen oder neue Gewerbegebiete.
Gut zu wissen: Um die Grüne Welle aufrechtzuerhalten, müssen Grünzeiten geschaltet werden, die eigentlich für den Querverkehr gedacht wären. Ist das Verkehrsaufkommen zu hoch und die Auslastung erreicht über 85 Prozent, bricht die Welle zusammen. Daher ist es nicht möglich, in der Hauptverkehrszeit Grüne Wellen zu schalten.
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Fazit: Die Grüne Welle kann im Verkehr funktionieren
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Grüne Welle im Verkehr ein intelligentes Konzept ist, um den Verkehrsfluss effizienter zu gestalten. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Hindernissen, die eine optimale Umsetzung erschweren. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt die Grüne Welle ein vielversprechendes Instrument, um den Verkehr in städtischen Gebieten effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Last but not least: Bedenkt man all die Hindernisse, wird schnell klar, dass die Grüne Welle allein nicht durchsetzbar ist. Bis Autofahrer, Radfahrer, Busse, Straßenbahnen und Fußgänger in den Innenstädten sich reibungslos durch die Innenstädte bewegen können, braucht es ein Verkehrssystem, das lückenlos vernetzt ist und erfolgreich miteinander kommuniziert.
FAQs
Häufige Kundenfragen kurz erklärt
Eine Grüne Welle im Verkehr besteht dann, wenn mehrere aufeinanderfolgende Ampel-Reihen einer Straße so aufeinander abgestimmt sind, dass Fahrzeuge durchgehend grünes Signal bekommen und die Straße durchqueren können, ohne anzuhalten.
Ja, ein Bus kann eine Ampel auf Grün schalten. Verfügt ein Bus über die entsprechende Technik, kann dieser mit der Ampel kommunizieren. Diese gibt dann die Bahn frei, damit der Bus nicht bremsen muss. Auch Fahrradfahrer können mit einer App bereits bestimmte Ampelsysteme anfunken.
Das K an der Ampel bedeutet, dass ein Bus erfolgreich mit dieser Ampel kommuniziert hat und diese den Weg über grünes Signal frei gibt. Das K zeigt an, dass das Signal angekommen ist.
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Bilder: © Gina Sanders – stock.adobe.com; © Ralf Gosch – stock.adobe.com