Mobilitätsmanagement: Der Weg zu einer neuen Mobilität
Mobilitätsmanagement ist ein Thema, das unser tägliches Leben beeinflusst – nämlich als wichtiger, zukunftsgerichteter Teil der Verkehrsplanung. Es ist ein essenzieller Baustein der Mobilitätswende und damit für eine effizientere und nachhaltigere Zukunft. Aber was genau ist Mobilitätsmanagement? Welche Chancen und Herausforderungen gehen damit einher? Und wie genau kann es dazu beitragen, unseren Verkehr nachhaltiger zu gestalten?
Der folgende Ratgeber geht diesen Fragen genauer auf den Grund. Zudem erfahren Sie alles über die Zukunftsperspektiven, die ein modernes Mobilitätsmanagement bieten kann – sowie über die Herausforderungen, die es noch zu bewältigen gilt.
Definition: Was ist Mobilitätsmanagement?
Ohne Mobilität kann es keine funktionierende Gesellschaft geben: Damit Menschen zusammen leben und als Gemeinschaft funktionieren können, braucht es effiziente Transportmöglichkeiten von einem Ort zum nächsten. Hier kommt das Mobilitätsmanagement ins Spiel. Doch was genau versteht man unter diesem Begriff?
Mobilitätsmanagement ist ein Instrument zur zielgerichteten Organisation und Steuerung von Transport und Mobilität in einer bestimmten Region, Stadt oder Organisation. Es bezweckt, den Verkehr flüssiger zu gestalten, seine Umweltauswirkungen zu verringern und dadurch die Lebensqualität aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern.
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen den beiden Bereichen Verkehrsmanagement und Mobilitätsmanagement? Ja, sie variieren in ihren jeweiligen Aufgaben- und Zielbereichen.
1. Verkehrsmanagement befasst sich mit der Verbesserung von Verkehrsabläufen innerhalb einer bestehenden Infrastruktur.
2. Das Mobilitätsmanagement dagegen ist ein ganzheitlicher Ansatz. Es setzt sich mit dem Zusammenspiel von Verkehr, Umwelt und Gesellschaft auseinander – und damit, wie dieses beeinflusst und optimiert werden kann.
Mobilitätsmanagement: Ziele
Was genau sind also die Ziele des Mobilitätsmanagements im Detail?
- Es geht einerseits darum, multimodale Mobilitätslösungen und alternative Verkehrsmittel zu fördern, um den Individualverkehr mit privaten Autos zu reduzieren. Das soll eine Entlastung der Umwelt bewirken.
- Andererseits befasst das Mobilitätsmanagement sich aber auch mit der Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Denn das perfekte Zusammenspiel einzelner Verkehrsteilnehmer steigert die Verkehrseffizienz.
- Zuletzt trägt Mobilitätsmanagement dazu bei, die Lebensqualität aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, indem es den Verkehr angenehmer und sozialverträglicher gestaltet.
Mobilitätsmanagement ist somit ein wesentlicher Baustein der Mobilitätswende. Es hilft dabei, eine nachhaltigere und effizientere Mobilität zu fördern und dadurch den Übergang zu einer klimafreundlichen Verkehrsnutzung zu unterstützen.
Was genau versteht man unter Mobilitätswende? Sie ist der Übergang von einem überwiegend auf motorisiertem Individualverkehr basierenden Mobilitätssystem hin zu einer umweltverträglicheren Mobilität, die alternative Verkehrsmittel und -konzepte priorisiert.
Methoden des Mobilitätsmanagements
Das Mobilitätsmanagement soll also dazu beitragen, den Verkehr auf Dauer nachhaltiger und effizienter sowie angenehmer für alle Beteiligten zu gestalten. Es richtet sich dazu spezifisch an einzelne Zielgruppen, um deren Wahrnehmung von Mobilität zu beeinflussen. Aber wie genau soll das helfen?
Ganz einfach: Mobilitätsmanagement zielt auf die nachhaltige Veränderung der Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen ab. Denn nur dadurch können positive Veränderungen einen dauerhaften Einfluss auf die Mobilität aller Verkehrsbeteiligten haben. Die Maßnahmen, die für die Erreichung dieses Ziels implementiert werden können, sind vielfältig. Die wichtigsten nennen wir hier im Folgenden:
Informationskampagnen
Das Mobilitätsmanagement arbeitet mit gezielten Informations- und Sensibilisierungskampagnen. Durch diese Kampagnen werden Verkehrsteilnehmer über alternative Verkehrsmittel, deren Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten informiert.
Sie dienen grundsätzlich dazu, das Bewusstsein für nachhaltige Verkehrsoptionen zu schärfen, Wissen über deren Vorteile und Möglichkeiten zu vermitteln und Verständnis zu fördern.
Kommunikationsmaßnahmen
Um die Ziele des Mobilitätsmanagements zu erreichen, ist eine effektive Kommunikation entscheidend. Während Informationskampagnen eher nur in eine Richtung gehen, sind diese Maßnahmen interaktiver und ermöglichen den Dialog zwischen verschiedenen Akteuren.
Sie zielen darauf ab, Kommunikation zwischen den Beteiligten herzustellen. Somit geht es um den Austausch von Ideen, Meinungen und Feedback.
Kommunikationsmaßnahmen schaffen Raum für Diskussionen, Dialoge und Zusammenarbeit und können dadurch Verständnis, Akzeptanz und Umsetzung von nachhaltiger Mobilität fördern. Hierbei können verschiedene Kanäle wie Websites, soziale Medien und andere Kommunikationsmittel genutzt werden.
Koordination von Serviceangeboten
Mobilitätsmanagement umfasst auch die Koordination und Vernetzung verschiedener Akteure wie Kommunen, Unternehmen, Verkehrsunternehmen und Interessengruppen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
Basierend auf deren Ansprüchen und Bedürfnissen können entsprechende Serviceangebote wie Carsharing, Radverleih oder andere Dienstleistungen koordiniert werden.
Die Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer als Hauptfokus
Die oben beschriebenen Methoden kommen aber nicht ausschließlich erst dann zum Einsatz, wenn die für deren Umsetzung benötigte Infrastruktur vorhanden ist. Denn Mobilitätsmanagement ist nachfrageorientiert – das bedeutet, dass es in vielen Fällen dazu genutzt wird, das Potenzial zukünftiger Maßnahmen abzuwägen, bevor diese straßenbaulich umgesetzt werden.
So kann es dabei helfen, Lösungen zu finden, die für den Alltag der Verkehrsteilnehmer sowohl relevant als auch tatsächlich anwendbar sind.
Als erfolgreiches Beispiel für die Anwendung von Mobilitätsmanagement wird in der Regel Schweden genannt – nicht umsonst gilt das skandinavische Land als einer der europaweiten Vorreiter der E-Mobilität.
Arten von Mobilitätsmanagement
Die Vorteile von Mobilitätsmanagement
Mobilitätsmanagement bildet einen wichtigen Grundstein für die Mobilitätswende. Dementsprechend hat es zahlreiche Vorteile, darunter unter anderem die folgenden:
Nachhaltigkeit
Mobilitätsmanagement zielt darauf ab, die Verkehrsnachfrage zu lenken und umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu fördern. Dadurch trägt es zur Verringerung von Verkehrsemissionen und damit zum Umweltschutz bei.
Effizienz
Durch die Förderung von multimodaler Mobilität kann Mobilitätsmanagement dazu beitragen, den Verkehrsfluss zu verbessern, Staus zu verringern und die Nutzung der gesamten Verkehrsinfrastruktur zu optimieren.
Kostenersparnis
Die Nutzung von nachhaltigen Verkehrsoptionen kann Kosten für Treibstoff, Parkgebühren und Fahrzeugunterhalt einsparen – sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen.
Lebensqualität
Durch die Reduzierung von Verkehrsstaus und -belastungen wirkt sich erfolgreiches Mobilitätsmanagement positiv auf die Lebensqualität in städtischen Gebieten aus. Denn eine verbesserte Verkehrsplanung und alternative Mobilitätsangebote ermöglichen eine effiziente, stressfreie und angenehme Fortbewegung.
Mobilitätsmanagement gewinnt auf regionaler wie nationaler Ebene in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Viele interessante Ressourcen und Informationen zum Thema stellt die Deutsche Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) zur Verfügung.
Herausforderungen an das Mobilitätsmanagement
Natürlich gibt es auch einige Herausforderungen, vor denen das Mobilitätsmanagement noch steht – diese müssen bewältigt werden, um den Weg zur Mobilität der Zukunft zu ebnen. Dazu gehören:
Schnell fortschreitende Verstädterung
Die rasant wachsende Bevölkerung in urbanen Gebieten stellt das Mobilitätsmanagement vor große Herausforderungen. Denn die steigende Zahl von Menschen, die in Städten leben und arbeiten, führt zu erhöhtem Verkehrsaufkommen und Infrastrukturüberlastung. Das wiederum bildet eine komplexe Herausforderung für das Mobilitätsmanagement.
Ressourcenmangel
In der Regel sind die finanziellen, personellen und infrastrukturellen Ressourcen für die Umsetzung von Mobilitätsmaßnahmen oft begrenzt. Eine effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen und die Suche nach innovativen Finanzierungsmodellen sind daher erforderlich.
Budgetbeschränkungen
Kommunen, Unternehmen und Organisationen müssen bei der Planung und Umsetzung von Mobilitätsmaßnahmen mit begrenzten finanziellen Mitteln arbeiten. Dies erfordert die Priorisierung von Projekten und Maßnahmen und eine effiziente Ausgabenplanung, um das verfügbare Budget optimal zu nutzen.
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Fazit: Mobilitätsmanagement schafft Zukunftsperspektiven
Mobilitätsmanagement ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende – und damit essenziell für eine nachhaltigere, effizientere und sozialverträgliche Zukunft. Denn es kann uns dazu befähigen, aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Bereich der Mobilität zu bewältigen. Kein Wunder also, dass es auf regionaler, nationaler sowie betrieblicher Ebene immer mehr an Bedeutsamkeit gewinnt.
Last but not least: Es mag noch einige Herausforderungen geben, die zu überwinden sind, bis wir die Mobilität der Zukunft erreicht haben. Doch dabei hilft zielgerichtetes, ganzheitliches Mobilitätsmanagement. Denn das ist essenziell, um die bestehenden Hürden zu überwinden und trägt dazu bei, den Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen.
FAQs
Häufige Kundenfragen kurz erklärt
Ein Mobilitätsmanager ist für die Organisation und Umsetzung von nachhaltigen Mobilitätsmaßnahmen verantwortlich – je nach Anstellung entweder für ein einzelnes Unternehmen oder ganze Kommunen. Das Aufgabenprofil umfasst unter anderem …
- … die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel,
- … das Ausarbeiten von Informationskampagnen und Kommunikationsmaßnahmen
- … und die Koordination verschiedener Aktivitäten und Serviceangebote zur nachhaltigen Mobilitätsförderung.
Verkehrsmanagement fokussiert sich auf die Steuerung des Verkehrs innerhalb von bestehenden Infrastrukturen, während Mobilitätsmanagement eine breitere Perspektive einnimmt. Hierbei geht es vor allem um nachhaltige Verkehrsoptionen, Verhaltensänderungen und alternative Mobilitätslösungen, um die individuelle Mobilität zu verbessern.
Die Mobilität der Zukunft wird von digitalen Lösungen geprägt sein: Denn der Einsatz von künstlicher Intelligenz, 5G und Big Data, ermöglicht eine intensivere Vernetzung, höhere Sicherheit und geringeren Umweltauswirkungen.
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