Mobilitäts-Trends

Elektromobilität, Mobility as a Service, Autonomes Fahren: Wohin geht die Reise? Wo stehen wir noch am Anfang? Oder besser gesagt, wo stehen wir wirklich? Wir möchten Ihnen einen kurzen Einblick geben, wohin uns die Mobilitätstrends führen und wie SWARCO den Weg für intelligente Mobilitätslösungen ebnen kann.

Im Verkehrssektor kommen viele neue Trends und Herausforderungen auf uns zu. Das Verständnis und die Anpassung der Anforderungen an alle Verkehrsmittel und ihre Nutzer sind der Schlüssel zur Erfüllung der Bedürfnisse der Gesellschaft und Wirtschaft von morgen. Die Innovation im Bereich der urbanen Mobilität muss alle Aspekte des gesellschaftlichen Wandels und die damit einhergehenden Trends berücksichtigen und neben dem konventionellen Verkehrsangebot auch die Bereitstellung neuer städtischer Mobilitätsdienste einbeziehen. So werden sich beispielsweise soziokulturelle Fragen wie die Geschlechtergleichstellung auf die künftige Mobilität auswirken. Das Gleiche gilt für die Digitalisierung, die Shared Economy, die Automatisierung, die Nachhaltigkeit - insbesondere in Bezug auf die CO2-Reduzierung und die Luftqualität - oder die Urbanisierung. Dies sind einige der Trends, die die Mobilität revolutionieren, neue Erwartungen an die Beförderung von Personen und Gütern wecken und die Mobilität in eine neue Ära führen werden.

Was nimmt Fahrt auf?
Mobilitätstrends im Detail

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Multimodale Mobilität

Autos prägen das Gesicht unserer Städte. Und das schon seit mehr als 100 Jahren. Das Auto wurde zum Symbol für Wohlstand und Freiheit und veränderte die Art und Weise, wie wir reisen. Doch leider mussten wir uns auch an Staus, Luftverschmutzung, Lärm und Autounfälle gewöhnen...

Lange Zeit konzentrierte sich das Verkehrsmanagement nur auf die Verbesserung des Fahrerlebnisses selbst. Gleichzeitig wurden öffentliche Verkehrsmittel, Radfahrer und sogar Fußgänger dem Auto untergeordnet. Doch das hat sich in den letzten Jahren geändert – eine Entwicklung, die im Jahr 2021 durch den Trend zu lebenswerteren, nachhaltigeren und intelligenteren Städten rasch an Dynamik gewinnt.  Vorzeigebeispiele dafür sind Städte wie Amsterdam, das aufgrund seiner langen Fahrradtradition ein Vorreiter in Sachen Mikromobilität ist.


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MaaS

Mobility as a Service


Eng verbunden mit der multimodalen Mobilität ist MaaS – Mobility as a Service. In vielen Städten gibt es Reiseinformationen für verschiedene Verkehrsmittel. MaaS zielt darauf ab, ein einziges Ticket oder eine einzige Anwendung – z. B. eine Smartphone-App - bereitzustellen, um so viele Verkehrsmittel wie möglich zugänglich und miteinander verbunden zu machen. Dazu gehören öffentliche Verkehrsmittel, Car- oder Bike-Sharing, Taxis, Motorroller und vieles mehr.

Oft sind diese Informationen – und die zugrunde liegenden Dienste – jedoch nicht miteinander verbunden, oder wenn dies geschieht, dann meist nur auf lokaler Ebene. Entsprechend umständlich ist der Wechsel zwischen den Verkehrsträgern. Einige Städte haben jedoch bereits Wege gefunden, ein einziges Ticket für eine große Anzahl von Verkehrsmitteln anzubieten. Sie haben bewiesen, dass MaaS eine nachhaltigere und attraktivere Alternative zum Auto sein kann! Bemühungen, MaaS über lokale Lösungen hinaus in größerem Maßstab einzusetzen, werden zum Beispiel von der Europäischen Union unterstützt.

Eine Reihe von Projekten befasst sich mit dem Einsatz von MaaS und wird diesem Thema im Jahr 2021 noch mehr Bedeutung verleihen. Das Verkehrsmanagement spielt hier eine große Rolle, um die Qualität der Dienstleistung zu gewährleisten und ein Gleichgewicht zwischen den Zielen des einzelnen Reisenden und den Zielen der Gemeinschaft sicherzustellen.

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Elektromobilität


Während beispielsweise Norwegen bereits einen sehr hohen Anteil an Elektroautos aufweist – 2019 waren es beispielsweise bereits 55,9 % – hinken einige Länder in dieser Hinsicht noch hinterher. Der Trend ist jedoch eindeutig: Immer mehr Autohersteller haben Elektroautos im Programm, und auch die Anzahl der Elektromodelle pro Hersteller steigt. Und einige Hersteller haben bereits angekündigt, dass sie in den nächsten Jahren komplett auf Elektroantrieb umstellen werden.

Die Reichweiten werden immer länger, die Ladezeiten immer kürzer. Elektroautos können Benzin- und Dieselfahrzeuge aber nur ersetzen, wenn eine flächendeckende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Daran arbeiten auch viele Städte, Gemeinden und Fahrzeughersteller.

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CCAM

Kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität

Vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität: Vor nicht allzu langer Zeit wurde vorausgesagt, dass das autonome Fahren innerhalb weniger Jahre verfügbar sein würde. Dies hat sich jedoch als viel schwieriger erwiesen als ursprünglich erwartet. Die potenziellen Vorteile bleiben jedoch bestehen: erhöhte Sicherheit, verbesserte Effizienz, geringere Umweltbelastung usw. Anstatt das autonome Fahren sofort einzuführen, verlagert sich der allgemeine Schwerpunkt auf CCAM.

Dadurch werden die Autos schrittweise intelligenter und kommunizieren miteinander, mit anderen Verkehrsteilnehmern und mit der Infrastruktur, um die Sicherheit und Effizienz zu verbessern und schließlich die großflächige Einführung des autonomen Fahrens zu ermöglichen. Ein Beispiel: GLOSA (Green Light Optimal Speed Advisory) - Fahrzeuge, die sich einer Kreuzung nähern, wissen, wenn die Ampel umschaltet, was den Fahrerkomfort erhöht und gleichzeitig zu einem reibungsloseren Verkehrsfluss und geringerem Kraftstoff-/Stromverbrauch führt.

Wohin soll die Reise gehen?

In naher Zukunft wird die Mobilität sicherlich eine Kombination aus Shared Mobility – basierend auf MaaS – Automatisierung und Elektrifizierung sein. Big Data, 5G und künstliche Intelligenz werden die wichtigsten Technologietrends sein. Lokale Bedingungen wie Bevölkerungsdichte, Wohlstand, der Zustand der Straßen- und ÖPNV-Infrastruktur oder die Umwelt- und Verkehrssituation werden bestimmen, welche Veränderungen wie schnell eintreten.

Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang: Wir müssen aufhören, nur an Autos zu denken und wenn, dann wie wir ihre Zahl reduzieren können. Und stattdessen Alternativen anbieten. Ein innerstädtisches Autoverbot – vor allem in den Industrieländern – ist unrealistisch. Studien zeigen, dass die Menschen – wenn sie die Möglichkeit haben – lieber mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Gerade in Zeiten, in denen wir ständig von COVID-19 begleitet werden. Alternative Verkehrsmittel wie Fahrradfahren und öffentliche Verkehrsmittel sollten Teil der Verkehrszukunft aller Länder sein. Sie werden jedoch keine vollständige Lösung für das Problem sein. Deshalb müssen wir das gesamte System betrachten, von dem das Auto nur ein Teil ist.

Was wäre, wenn es eine intelligente Infrastruktur gäbe, die Straße, Schiene und andere Verkehrsträger so miteinander verbindet, dass sie alle perfekt zusammenarbeiten, um unseren Mobilitätsbedarf zu decken?

Was SWARCO denkt

Wir glauben, dass sich die Verkehrsbranche vom Verkehrsmanagement zum Reisemanagement entwickelt. Und das Reisen selbst wird zu einem Erlebnis werden – es wird mehr sein, als nur von A nach B zu kommen. Dies kann erreicht werden, indem man das Angebot und die Attraktivität erhöht und Reisende zu Fans macht und ein hervorragendes Kundenerlebnis an allen Berührungspunkten und während der gesamten Reise bietet. Multimodales Verkehrsmanagement wird als Rückgrat des urbanen Ökosystems und aller erwähnten Mobilitätstrends unabdingbar.

So unterstützt SWARCO die Reise in all ihren Aspekten hinter den Kulissen, indem wir den Nutzern ein großartiges Erlebnis bieten und ihre Lebensqualität verbessern. Deshalb wollen wir eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung von MaaS, bei der Vorbereitung der Infrastruktur für autonomes Fahren und bei der Orchestrierung der Straßennetze der Zukunft spielen, und diese noch sicherer machen.

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Expertengespräch mit Fabio Nussio (Rome Mobility Agency), Susanna Zammataro (IRF), Prof. Mailer (Universität Innsbruck) und Christoph Stögerer (SWARCO).
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