Eis und Hitze - Fahrbahnmarkierungen unter Extrembelastung

Fahrbahnmarkierungen definieren Straßen, geben Orientierung und sind ein wesentliches Element der Verkehrssicherheit – und das rund um den Globus. Keine Frage also, dass die an sie gestellten Anforderungen sich von Region zu Region deutlich unterscheiden.

Wir wollen Fahrbahnmarkierungen in zwei Regionen näher unter die Lupe nehmen, wo extreme Bedingungen, die Fahrbahnmarkierungssysteme bis an ihre Grenzen fordern: das eiskalte Skandinavien und das heiße, sonnenverwöhnte Australien.

Fahrbahnmarkierungen in Skandinavien: Meister der Extreme

Starten wir in Skandinavien, wo mobil zu sein bedeutet, den Elementen zu trotzen. Die klimatischen Bedingungen könnten kaum extremer sein, schwanken die Temperaturen doch zwischen minus 35°C im Winter und plus 30°C im Sommer.

Besonders die eisigen Winter setzen den Markierungen auf den Straßen im Norden zu. Die frostigen Temperaturen bringen jede Menge Schnee und Eis mit sich. Wenig verwunderlich, dass viele Autofahrer Spikereifen montieren – besonders gerne in Schweden, wo es den höchsten Anteil an Spikereifen weltweit gibt. Diese besonderen Winterreifen sorgen für mehr Halt bei den winterlichen Fahrbedingungen, doch die Metallspikes bohren sich nicht nur in Eis und Schnee, sondern auch in die Fahrbahnmarkierungen. Dadurch werden einzelne Teile der Fahrbahnmarkierung regelrecht herausgerissen. Der intensive Winterdienst mit Schneepflügen trägt zusätzlich zu erhöhtem Abrieb bei. Unter diesen Bedingungen langlebige, robuste Fahrbahnmarkierungssysteme zu applizieren, ist definitiv keine einfache Aufgabe!

Die Nummer 1: Thermoplastik

Wie so oft liegt das Geheimnis in der perfekten Mischung – diesmal aus Härte und Flexibilität. Dazu gilt es, die besonderen Eigenheiten der Fahrbahnoberflächen (z.B. den spezifischen Bitumengehalt im Asphalt) zu berücksichtigen, damit Fahrbahnmarkierungen bestmöglich am Untergrund haften. Der klare Champion in Skandinavien ist dabei die Thermoplastik. Dieses heiß applizierte, flüssige Markierungsmaterial dominiert ausgehärtet auf den Straßen, da es den skandinavischen Bedingungen am besten gerecht wird.

Reflexglasperlen als Trumpf

In den langen Wintern spielen auch die Reflexglasperlen eine wesentliche Rolle – sie sorgen einerseits für eine gute Sichtbarkeit der Markierungen in der Dunkelheit und schützen andererseits das Markierungsmaterial vor vorzeitigem Abrieb. In Skandinavien benötigt es demnach Mikroglasperlen, die Spikereifen und Schneepflügen widerstehen können. Ein Anforderungsprofil wie maßgeschneidert für SWARCO SOLIDPLUS Perlen: Durch ihre besondere Robustheit und hervorragenden Retroreflexionseigenschaften ermöglichen sie eine optimale Nachtsichtbarkeit der Markierungen über längere Zeiträume. Dazu lassen sich die Premium-Reflexglasperlen mit allen Markierungsmaterialien sowohl als Premix- als auch als Drop-on-Perlen verwenden.

„Die Qualität der verwendeten Glasperlen spielt eine entscheidende Rolle für eine gleichmäßige und qualitativ hochwertige Straßenmarkierung“, betont Pierre Krips, der für SWARCO Road Marking Systems den skandinavischen Markt betreut – und er fügt hinzu: „Hochwertige Premix-Perlen verbessern die Fließeigenschaften des thermoplastischen Materials erheblich.“ Deshalb stimmt SWARCO Road Marking Systems die Siebkurven und Beschichtungen der Reflexglasperlen mit den Partnern in den skandinavischen Ländern auf deren Anforderungen optimal ab. SWARCO setzt so den herausfordernden Bedingungen langjährige Expertise und hochwertige Produkte entgegen, um die Verkehrssicherheit in Skandinavien zu verbessern.

Unter Australiens sengender Sonne

Vom Norden geht es nun auf die Südhalbkugel. Während Skandinavien in den Wintermonaten von Schnee und Eis beherrscht wird, genießen die Australier in ihrem Land gerade den Hochsommer. Dabei können in den trockenen und heißen Regionen Australiens die Temperaturen im Sommer auf 50 °C klettern. Die geballte Energie der Sonne heizt die Straßen auf – und mit ihnen die Fahrbahnmarkierungen. Die verwendeten Materialien müssen dieser Hitze standhalten, um nicht weich und verformt zu werden bzw. zu verbleichen. Mit der Sonne steigt auch die UV-Einstrahlung, die Materialien ausbleichen und die Degeneration beschleunigen kann.

Der tägliche Kampf mit den Giganten der Straßen

Eine weitere Herausforderung stellen Sand und mineralischer Staub dar. Starke Winde können sie über die Straßen wirbeln und so den Abrieb erhöhen. Das gilt umso mehr, als die legendären Road Trains Australiens mit ihren vier Anhängern die Markierungen einem zusätzlichen Härtetest unterziehen. Die weiten und abgelegenen Landschaften Australiens haben diese extreme Form des Schwertransports hervorgebracht. Die riesigen Fahrzeuge, die oft mehr als 50 Meter lang sind und bis zu 185 Tonnen wiegen, sind für den Warentransport durch das ausgedehnte Outback unverzichtbar geworden. Ihre schiere Größe und das damit verbundene Gewicht stellen eine erhebliche Belastung für die Straßeninfrastruktur dar.

Durch den permanenten Schwerverkehr steigt auch der Verschleiß an den Fahrbahnmarkierungen. Zudem können die starken Windturbulenzen, die von diesen Riesenlastwagen verursacht werden, zusätzlichen Staub und Schutt aufwirbeln, wodurch die Markierungen weiter Schaden nehmen.

Lösungen für jede Herausforderung

Um allein diesen Herausforderungen zu begegnen, sind leistungsstarke, verschleißfeste Fahrbahnmarkierungssysteme erforderlich. Dabei warten in anderen Landesteilen Australiens noch weitere, völlig andere klimatische Herausforderungen. Auf ländlichen Straßennetzen sind wasserbasierte Farben die erste Wahl. Um jedoch sicherzustellen, dass die Fahrbahnmarkierungen trotz der extremen Bedingungen klar sichtbar bleiben, sind Kalt- und Thermoplastiken aufgrund ihrer hervorragenden Haftung und Haltbarkeit unerlässlich.

Die extremen Bedingungen Australiens erfordern Fachwissen und Innovationen, um sicherzustellen, dass die Straßenmarkierungsmaterialien auf die Herausforderungen zugeschnitten und für eine bestmögliche Haltbarkeit, Sichtbarkeit und Sicherheit ausgelegt sind. Dieses Fachwissen betont auch John Sanford, Regional Business Manager für SWARCO Road Marking Systems in Australien: „Mit unserer langjährigen Erfahrung entwickeln wir Produkte, die die Sicherheit im Straßenverkehr auch unter den anspruchsvollsten Umweltbedingungen erhöhen. Unser Fokus liegt darauf, eine starke Performance bei extremen Temperaturen, enormer UV-Einstrahlung und Starkregen zu gewährleisten.“

Das Engagement in Australien verdeutlicht den unermüdlichen Einsatz bei SWARCO Road Marking Systems, Fahrbahnmarkierungssysteme und ihre Komponenten kontinuierlich zu verbessern. Wir formulieren unsere Markierungsmaterialien chemisch auf die jeweiligen klimatischen Bedingungen am Einsatzort. SWARCO-Experten arbeiten beständig daran, die Lebensdauer, Retroreflexion und Widerstandsfähigkeit der Systeme weiter zu optimieren, um zu einer höchstmöglichen Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer beizutragen – auch unter extremen Bedingungen, weltweit.

Über SWARCO Road Marking Systems

Qualitätsprodukte und Serviceleistungen von SWARCO Road Marking Systems leiten den Verkehr bei Tag und vor allem bei Nacht sicher von A nach B. Auf allen Straßen. Bei jedem Wetter. Aus einer Hand. Mehr als 5.000 Kunden in mehr als 80 Ländern vertrauen darauf.