Können Wärmebildkameras die Fahrbahnmarkierungen erkennen?
Das Center of Competence von SWARCO Road Marking Systems untersucht, wie gut sich Markierungen unter schwierigen Verhältnissen mittels Wärmebildtechnik detektieren lassen. Das Forschungsprojekt mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft läuft noch bis Ende des Jahres.
Jeder Verkehrsteilnehmer kennt solche Situationen: Die tief am Horizont stehende Sonne blendet und die Fahrbahnmarkierungen sind kaum zu erkennen. Dichter Nebel schränkt die Sicht mitten am Tag auf wenige Meter ein. Zu grelles Licht des Gegenverkehrs blendet in der nächtlichen Dunkelheit. Wechselnde Licht- und Schattenverhältnisse (z. B. bei Tunnelein- und -ausfahrten) lassen das Auge kurzzeitig wenig oder gar nichts erkennen. Diese schwierigen Lichtverhältnisse sind auch für die Sensoriken von automatisierten und autonomen Fahrzeugen ein Härtetest – und vielfach können in diesen Situationen die Fahrbahnmarkierungen nicht erkannt werden. Eine Gefahr für die Verkehrssicherheit!
Wie gut lassen sich unterschiedliche Fahrbahnmarkierungen mit einer Wärmebildkamera erkennen? Antworten auf diese Frage soll ein aktuelles Forschungsprojekt von SWARCO Road Marking Systems liefern.
Foto: SWARCO Road Marking Systems
Wärmebildtechnik als mögliche Lösung
Wie lassen sich in solchen Situationen die richtungsgebenden Informationen auf der Straßenoberfläche – von der Leitlinie bis zum Fußgängerübergang – dennoch erfassen? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit das Center of Competence, die weltweit vernetzte Forschungsabteilung von SWARCO Road Marking Systems. Einen möglichen Lösungsansatz bietet die Wärmebildtechnik, die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung zur Bildgebung nutzt und damit eine wesentliche Lücke schließen könnte. SWARCO führt dazu gemeinsam mit dem israelischen Wärmebildtechnik-Unternehmen ADASKY und Experten diverser Universitäten ein Forschungsprojekt durch.
Friedrich Wiesinger,
Team Leader Product Development at
SWARCO Road Marking Systems
„Wir untersuchen, wie gut eine Wärmebildkamera Fahrbahnmarkierungen in unterschiedlich schwierigen Wetterbedingungen erkennen kann. Womöglich bietet die Wärmebildgebung eine zuverlässige Ergänzung zu den in modernen Fahrzeugen verbauten Sensoriken, wie Kamera, LiDAR und Radar.“
Zahlreiche Versuche bis Ende des Jahres
Bis Ende des Jahres werden dazu verschiedenste Fahrbahnmarkierungssysteme mit einer speziell für den Straßenverkehr entwickelten Kamera untersucht. Neben der Temperatur und den vorherrschenden Witterungsbedingungen werden bei den Tests zahlreiche weitere Parameter berücksichtigt, wie Friedrich Wiesinger verrät: „Wir beschäftigen uns zum Beispiel damit, welche Rolle das verwendete Markierungsmaterial oder die unterschiedlichen Reflexglasperlen spielen. Eine Frage könnte auch lauten: Wie wirken sich unterschiedlich große Glasperlen auf die Erkennbarkeit aus? Dazu untersuchen wir, ob der Farbton der Markierung, der jeweilige Untergrund und die Art der Applikation - also ob Glatt- oder Strukturmarkierung - einen Einfluss darauf haben, wie gut die Markierung erkannt werden kann.“
Dementsprechend finden sich auf dem Testfeld neben weißen und orangen Glattstrichmarkierungen auch verschiedenfärbige High-Performance Strukturmarkierungen. Mit einem Testfahrzeug, auf dem eine Wärmebildkamera montiert ist, untersucht das Forscherteam die Erkennbarkeit der Markierungen bei unterschiedlichen Tageszeiten und Temperaturen - in der dunklen, kühlen Nacht ebenso wie am warmen, sonnigen Tag. Friedrich Wiesinger ist jedenfalls gespannt auf die weiteren Tests: „Jetzt kommt der heiße Sommer - da kann bei der nächsten Versuchsreihe alles ganz anders aussehen. Das gilt dann ebenso für die Tests, die in der kühleren Jahreszeit folgen werden. Wir sind jedenfalls gespannt, welche wissenschaftliche Erkenntnisse uns die Auswertungen der gesammelten Daten im Anschluss liefern wird.“
Auf dem Testgelände
Über SWARCO Road Marking Systems
Qualitätsprodukte und Serviceleistungen von SWARCO Road Marking Systems leiten den Verkehr bei Tag und vor allem bei Nacht sicher von A nach B. Auf allen Straßen. Bei jedem Wetter. Aus einer Hand. Mehr als 5.000 Kunden in mehr als 80 Ländern vertrauen darauf.
Über ADASKY Wärmebildkameras
Adasky hat die Wärmebildkameras neu erfunden, um die höchsten Sicherheitsstandards in der Automobilindustrie zu erfüllen. Die Kameras arbeiten bei Temperaturen von -40°C bis +85°C; die LWIR (Long Wave Infra Red) Kameras des Unternehmens sind die einzigen auf dem Markt, die "shutterless/solid-state" sind, ohne für eine regelmäßige Neukalibrierung die Straße aus dem Blick zu verlieren.