5 Herausforderungen für ITS und C-ITS
ITS (Intelligent Transport Systems) und C-ITS (Kooperative Intelligente Verkehrssysteme) können den Verkehr sicherer, sauberer und effizienter machen. Aber wie funktioniert das wirklich? Hier sind fünf wichtige verkehrspolitische Herausforderungen, denen sich ITS und C-ITS stellen.
Sicherheit im Straßenverkehr
Laut WHO sterben jedes Jahr 1,35 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen. Die Zahl der Menschen, die an nicht-tödlichen Verletzungen leiden, liegt zwischen 20 und 50 Millionen, wobei viele aufgrund ihrer Verletzung eine Behinderung erleiden. Verkehrsunfälle im Straßenverkehr kosten die meisten Länder drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts. ITS und C-ITS befasst sich auf vielfältige Weise mit der Verkehrssicherheit, beispielsweise durch eine bessere Priorisierung der Rettungsdienste und die Koordinierung des Verkehrs. Es kann Fahrer vor ungeschützten Verkehrsteilnehmern im toten Winkel und bei schlechten Straßenverhältnissen warnen. Eine weitere clevere Funktion ist die Empfehlung einer niedrigeren Geschwindigkeitsbegrenzung, die z.B. in Schulen in der Nähe während der Schulzeit genutzt werden kann.
Emissionen
Der Verkehr ist eine der Hauptquellen der Luftverschmutzung, die direkte Auswirkungen auf die Sterblichkeit hat. Jedes Jahr sind etwa 100.000 vorzeitige Todesfälle bei Erwachsenen auf Luftverschmutzung zurückzuführen. Die Emissionen des Straßenverkehrs machen einen bedeutenden Anteil dieser Belastung aus. Darüber hinaus ist der Verkehr die am schnellsten wachsende Quelle von CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen – der größte Verursacher des Klimawandels. Mit ITS und C-ITS können Verkehrssignale besser koordiniert werden, mit weniger Stopps und Beschleunigungen. Sie können auch öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern gegenüber dem Auto den Vorrang geben und sie damit attraktiver machen. Mit einem reibungsloseren Verkehrsfluss können Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen um 10-20 Prozent reduziert werden. Es ist auch möglich, die Luftqualität zu messen und die Daten an zentrale Systeme zu senden, um die Planung zu verbessern oder reaktive Entscheidungen auf der Grundlage der aktuellen Situation zu treffen.
Staus
Chaotischer Verkehr und Staus sind in fast jeder größeren Stadt ein Problem. Verkehrsstaus sind zeitraubend. Zeit, die man mit Arbeit verbringen oder auf andere Weise sinnvoller verbringen kann. Der Bau neuer Straßen macht das Leben der Pendler nicht einfacher. Untersuchungen zeigen, dass neue Straßen einfach mehr Verkehr erzeugen und dazu führen, dass die Intensität des Verkehrs gleich bleibt. Mit ITS und C-ITS können sogenannte grüne Wellen geschaffen werden, um unnötige Stopps zu vermeiden und einen besseren Verkehrsfluss zu schaffen. Sie können ITS und C-ITS auch nutzen, um die Verkehrsteilnehmer zu allem zu leiten – vom verfügbaren Parkplatz bis zur Umleitung – und Geschwindigkeitsempfehlungen geben.
Nutzung der Kapazität der vorhandenen Infrastruktur
Der Bau neuer Infrastruktur ist teuer und zeitaufwendig und verbessert die Verkehrssituation auf Dauer nicht immer. Einfach ausgedrückt: ITS und C-ITS optimieren das, in was die Gesellschaft bereits investiert hat, und holen mehr Kapazität aus den bestehenden Straßen heraus. Mit ITS und C-ITS können Städte über reaktionsfähige, plattformübergreifende Lösungen den Betriebszustand der Infrastruktur direkt in die Hände der Nutzer per Computer, Tablet oder Telefon bekommen.
Attraktivere Gestaltung städtischer Gebiete
Eine weitere Herausforderung für den Verkehr in Großstädten beruht darauf, dass er sich auf die allgemeine Beliebtheit der Städte auswirkt. Wenn städtische Gebiete Probleme mit Verkehrsstaus in Verbindung mit Wohnungsnot und überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln haben, verschlechtert sich die Lebensqualität und macht es schwer, Arbeitstalente und erfolgreiche Unternehmen anzuziehen. Neben der Schaffung grüner Wellen können ITS und C-ITS auch dazu verwendet werden, die Verkehrsteilnehmer in städtischen Gebieten über alles zu informieren, von der Parkführung bis hin zu gefährlichen Straßenarbeiten. Städte können ITS und C-ITS nutzen, um hochauflösende Daten von Fahrzeugkameras in das städtische Verkehrsmanagement zu integrieren und dann Verkehrsmanagementstrategien auf der Grundlage von Sicherheitsdaten zu erstellen, anzuwenden und zu bewerten.
Was sind ITS und C-ITS?
ITS ist die Abkürzung für Intelligent Transport Systems (Intelligente Verkehrssysteme) und steht für Anwendungen, die Informations- oder Kommunikationssysteme nutzen, um eine dynamische Funktion in einem Verkehrs- oder Transportsystem zu schaffen. C-ITS ist die Abkürzung für Cooperative Intelligent Transport Systems (kooperative intelligente Verkehrssysteme) und ist die Sammelbezeichnung für Technologien und Standards, die Fahrzeuge mit anderen Fahrzeugen und Infrastrukturen verbinden.